Qualitätsentwicklung: OGS im Wandel

von Petra v. Berlepsch //

Bereits im vergangenen Newsletter haben wir die Notwendigkeiten von Raumkonzepten und Raumausstattung im Zuge des Ganztagsausbaus und des Rechtsanspruchs hingewiesen. In der Debatte um den Rechtsanspruch wird gleichzeitig gerne die Verbesserung der Qualität der Ganztagsbetreuung genannt, ohne dabei näher auf Standards oder Details einzugehen, die über die allgemeinen Ziele hinaus gehen: 

  • Bessere individuelle Förderung von Schülerinnen und Schülern 
  • Bessere Teilhabechancen benachteiligter Kinder 
  • Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf  

Neben der räumlichen Ausstattung, die zweifelsfrei auch ein Qualitätsaspekt der OGS ist, gibt es weitere Qualitätskriterien, die eine gute Ganztagsschule ausmachen. Diese müssen jetzt von Schulträgern, OGS Trägern und Schulen in den Blick genommen werden und werden es in einigen Kommunen bereits.  

Nach unserer Erfahrung ergeben sich immer wieder vier zentrale Bausteine, an denen im Rahmen der Qualitätsentwicklung gearbeitet werden muss:

Für die räumliche und sächliche Ausstattung lassen sich relativ schnell Mindeststands erarbeiten, Raumkonzepte entwickeln und umsetzen. Auch mit Blick auf das Personal können einfache Qualitätsstandards durch entsprechende Anforderungen an die Qualifikation der Mitarbeiter gesetzt werden.  

Spannender wird es beim Baustein Organisationsstruktur: Allein die Vielzahl, der an OGS beteiligten Akteure, bietet schon fast unendliche Interaktionsmöglichkeiten und damit Herausforderungen. Umso wichtiger ist, genau hinzusehen, welche Strukturen schon bestehen und gut funktionieren und an welchen Schnittstellen noch gearbeitet werden muss und/oder die Kommunikationsstrukturen verbessert werden müssen. Eine der zentralen Fragen dieses Bausteins ist aus unserer Sicht diese: Wie multiprofessionell arbeitet meine OGS heute und wie wird sich dies in Zukunft entwickeln sowie; wie wünsche ich mir eigentlich die multiprofessionelle Arbeit in der OGS meiner Kommune? 

Bei den Konzepten und Angeboten ist es ähnlich. Hausaufgaben, Mittagessen und Freispiel sind wesentliche Bestandteile des Ganztags, aber welche Schwerpunktsetzungen ergeben sich im Zusammenspiel? Immer gilt es, diese und viele weitere Fragen zu beantworten: Wie werden besondere Förderangebote eingebunden? Kann ich diesen Bereich ausbauen? Wie werden bestehende Angebote angenommen? Wie funktionieren Angebote mit außerschulischen Partnern? Bei der Qualitätsbewertung und -entwicklung dieses Bausteins, sind wiederum alle Akteure gefragt. 

Weiter steigende Betreuungsquoten in der OGS erfordern eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Bausteine, um Standards festzulegen, zu hinterfragen und weiterzuentwickeln, nur so lässt sich auch die Qualität des OGS Angebots weiter kontinuierlich verbessern.  

Workshops und Qualitätszirkel zu diesen übergeordneten Bausteinen bieten in aller Regel zunächst eine gute ISTAnalyse und bringen die Aspekte ans Licht, an den im Sinne einer erfolgreichen Qualitätsentwicklung weitergearbeitet werden muss, wir unterstützen dabei gerne. 

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Foto: Alexandr Podvalny auf pexels