Kitaplanung und Schlussfolgerungen für die Ganztagsentwicklung in Schulen

Erkenntnisse aus der Praxis

von Ulrike Lexis  //  Dr. Garbe, Lexis & von Berlepsch fertigt Kitaplanungen auch über die Grenzen NRWs hinaus. Uns fällt immer wieder auf, dass viele Kommunen / Jugendhilfeträger keinen Überblick über die Geburtenentwicklung im relevanten Bezirk haben. Dies ist aber für die Kitaplanung existentiell. Anteilig ist die Quote der U3 Kinder gestiegen, aber seit 2017 etwa konstant. Die der 3 – 6jährigen ist gesunken, auch weil viele Migrantenfamilien die Kitas nicht in dem Ausmaß nutzen, wie die heimische Bevölkerung. Sie liegt in NRW als Anteil der Kitakinder an der Altersgruppe bei weit unter 90 %.

Quelle: IT NRW

Außerdem fällt auf, dass die Betreuungsquoten U3 in Kitas (s. Graphik) in großen Teilen des ländlichen Bereichs in NRW höher liegen als im urbanen Bereich (Vgl. Münsterland, Paderborner Land, aber auch das (v.a. südliche) Sauerland). Dies widerspricht der Argumentation, die wir auf dem Land oft hören, wenn es um den Ganztagsausbau der Schulen geht, dass die Nachfrage auf dem Land geringer sei als in den Städten, ein weiterer Ausbau daher weniger nötig. Wir glauben an diese Argumentation nicht, sondern versuchen im Rahmen einer OGS-Analyse herauszufinden, warum genau die Quote mancherorts geringer ist als im landesschnitt. Es stellt sich üblicherweise heraus, dass die Rahmenbedingungen in der Schule recht schlecht sind (Elternbeiträge, Betreuungsumfang etc.).

Quelle: Eigene Grafik, Daten von IT NRW

Derzeit liegt der Engpass beim Kitaausbau v.a. beim mangelnden Personal, auch wenn die Zahl der Beschäftigten in Kindertagesstätten in Nordrhein-Westfalen ist von 2018 bis 2022 um 18,3 Prozent gestiegen ist (https://www.it.nrw/nrw-zahl-der-kita-beschaeftigten-von-2018-bis-2022-um-183-prozent-gestiegen-18507 ). Wenn man hier genauer hinsieht, liegt der Personalmangel auch daran, dass es viele Ausbildungsabbrecher:innen bei den Erzieher:innen gibt. Eine Zahl von rund 9.000 Personen in der Ausbildung wurde in NRW zwar erreicht, auch steigen die Ausbildungszahlen, die Bertelsmann Stiftung geht aber von 25.000 nötigen neuen Erziehern für die Erfüllung des Rechtsanspruchs aus. https://www1.wdr.de/nachrichten/landespolitik/kita-erzieher-ausbildung-probleme-100.html.