“Startchancen-Programm”

… größtes Bildungsprogramm von Bund und Ländern

von Ulrike Lexis  //  Mit insgesamt 20 Milliarden Euro wollen Bund und Länder bereits ab dem Schuljahr 2024/25 Schulen mit hohem Anteil sozial benachteiligter Schülerinnen und Schüler unterstützen. Die Auswahl der ersten Schulen erfolgt bereits ab dem Frühjahr anhand von transparenten Kriterien – in NRW wird dafür der von der Ruhr-Universität Bochum (RUB) entwickelte Sozialindex für Schulen verwendet, der 2023 für das kommende Schuljahr evaluiert und neu aufgestellt wurde (siehe auch folgender Beitrag). Ca. 4.000 Schulen in Deutschland, gut 900 Schulen in NRW, sollen über einen Zeitraum von 10 Jahren in den Genuss einer finanziellen Unterstützung kommen, mit deren Hilfe vor allem die Basiskompetenzen Lesen, Schreiben und Rechnen von Schülerinnen und Schülern sowie ihre sozialen und emotionalen Kompetenzen gefördert werden sollen. Das Programm verspricht eine Förderung der ausgewählten Schulen, die auf drei Säulen basiert:

  1. Ein „Chancen-Budget“ soll Schulen dabei unterstützen, ihre Schul- und Unterrichtsentwicklung mithilfe einer systemischen Beratung und Begleitung zu verbessern.
  2. Ein „Personal-Budget“ finanziert zusätzliche Fachkräfte verschiedener Professionen, die die Lehrkräfte unterstützen.
  3. Ein „Investitions-Budget“ soll die lernförderliche Ausstattung und Infrastruktur von Schulen verbessern.

Angesichts der derzeit massiven Herausforderungen an Schulen aller Schulformen sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung. Allerdings profitieren nur ausgewählte Schulen und somit ein Bruchteil aller Schülerinnen und Schüler davon, und es bleibt abzuwarten, wie praktikabel sich die Mittelverteilung für die Schulen gestaltet. Eine realistische Chance auf zusätzliche Mittel dürfen sich Schulen in NRW voraussichtlich erst ab einem Sozialindex der Stufe 6 machen.

Startchancen-Programm – BMBF

https://www.schulministerium.nrw/

    Bild: Gerd Altmann auf Pixabay